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Das Magazin „Marktcheck“ hat sich in einer aktuellen Folge dem Thema Selbsttests gewidmet, die mittlerweile für den Hausgebrauch erhältlich sind. Solche Tests, die etwa Vitamin-D-Mangel, Eisenmangel oder Schilddrüsenunterfunktion feststellen sollen, versprechen einfache Anwendung und schnelle Ergebnisse – ganz ohne Arztbesuch. Doch wie zuverlässig sind sie tatsächlich? In diesem Beitrag bieten wir Ihnen einen Überblick über den Testablauf und die wichtigsten Erkenntnisse des Vergleichs zwischen den Selbsttests und einer umfassenden Blutanalyse im Labor.
Die Selbsttests im Überblick
Was wird getestet? Die „Marktcheck“-Redaktion prüfte verschiedene Schnelltests, die Vitamin-D-, Eisen- und Schilddrüsenwerte messen sollen. Dabei kamen Selbsttests aus der Drogerie und Apotheke zum Einsatz sowie sogenannte Labortests, bei denen eine Blutprobe eingesendet wird. Preislich liegen diese Tests zwischen etwa 10 und 69 Euro, je nach Anbieter und Testtyp.
Die Testpersonen: Drei Probandinnen stellten sich dem Versuch: Lucinde (54), Ann-Kathrin (30) und Pauline (20). Jede von ihnen brachte individuelle gesundheitliche Beschwerden oder eine Vorgeschichte von Mangelerscheinungen mit.
Anwendung und erste Hürden: Die Handhabung dieser Tests ist allerdings nicht ganz einfach, besonders wenn es darum geht, genügend Blut zu gewinnen. Die Probandinnen mussten ihre Finger anstechen, was sich für ungeübte Anwender oft als Herausforderung herausstellte.
Erste Ergebnisse der Selbsttests
Die drei Probandinnen testeten ihre Vitamin-D-Werte mithilfe von zwei verschiedenen Schnelltests. Bei allen zeigte sich laut den Schnelltests ein Vitamin-D-Mangel, obwohl die Ergebnisse teilweise ungenau und schwierig zu interpretieren waren. Die Eisen- und Schilddrüsenwerte fielen in allen Fällen unauffällig aus. Die endgültigen Ergebnisse des Labortests standen noch aus und sollten als Vergleichsgrundlage dienen.
Der Laborvergleich – Stimmt das Testergebnis?
Um die Resultate der Selbsttests zu überprüfen, wurde im Klinikum Stuttgart eine detaillierte Blutanalyse durchgeführt. Diese Untersuchung zeigte, dass die Ergebnisse der Selbsttests nicht immer zuverlässig waren:
- Lucinde (54): Laut den Schnelltests sollte sie an einem Vitamin-D-Mangel leiden. Die Laboranalyse ergab jedoch einen völlig normalen Vitamin-D-Wert, sodass eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D nicht nötig wäre.
- Ann-Kathrin (30): Die Ergebnisse der Selbsttests wiesen auf einen leichten Vitamin-D-Mangel hin. Dieser wurde vom Labor bestätigt, weshalb ihr eine gezielte Supplementierung empfohlen wurde.
- Pauline (20): Auch bei ihr stellte der Schnelltest einen Vitamin-D-Mangel fest. Der Labortest zeigte jedoch keine Anomalien, was die Aussagekraft des Tests infrage stellt.
Risiken und Tücken von Selbsttests
Der Beitrag von „Marktcheck“ beleuchtet auch die Risiken, die mit Selbsttests einhergehen. So können solche Tests durch unsachgemäße Anwendung, wie das falsche Auftragen von Blut oder die Verunreinigung der Probe, verfälscht werden. Zudem warnt der Testexperte davor, bei auffälligen Ergebnissen vorschnell zu handeln, ohne ärztlichen Rat einzuholen.
Ein weiterer Punkt ist die Gefahr einer Überdosierung, besonders bei fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin D. Eine überhöhte Einnahme kann zu gesundheitlichen Problemen führen, etwa zur Einlagerung von Kalzium in den Organen oder Nierenproblemen.
Warum der Arztbesuch nicht ersetzbar ist
Der „Marktcheck“ zeigt deutlich: Auch wenn Selbsttests bei bestimmten Symptomen Hinweise geben können, ersetzen sie nicht den Besuch beim Arzt. Ein Arzt kann weiterführende Untersuchungen anordnen und Ursachen für Mangelerscheinungen aufspüren, die Selbsttests nicht erkennen. Gerade bei Symptomen wie Müdigkeit oder Antriebslosigkeit ist eine umfassende medizinische Diagnose oft notwendig, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Fazit
Selbsttests bieten eine praktische und kostengünstige Möglichkeit, erste Anhaltspunkte über den eigenen Gesundheitszustand zu gewinnen. Sie sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Ergebnisse oft nicht zuverlässig genug sind, um daraus selbstständig gesundheitliche Entscheidungen abzuleiten. Wer ernsthafte Beschwerden hat oder über längere Zeit Mangelerscheinungen vermutet, sollte den Gang zum Arzt nicht scheuen.