ProtectPax, die eigentlich revolutionierende Idee zweier junger Unternehmer, wurde in den letzten Monaten von den Medien ziemlich auseinandergenommen. Mit irreführenden Werbeversprechen verärgerte ProtectPax nicht nur seine Kunden, sondern auch die Konkurrenz, die gegenüber der gemachten Aussagen nicht hätte bestehen können.
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Was ist ProtectPax?
Herkömmliche Klebefolie oder Panzerglas um unser Smartphone zu schützen, kennen wir alle. Aber Nano-Technologie? ProtectPax ist eine Flüssigversiegelung, die raue Oberfläche deines Smartphonedisplays ausgleicht und sie so glatter und resistenter machen soll. Das Flüssigglas ist für das menschliche Auge unsichtbar und passt auf jedes Smartphonemodell. An sich klingt das nach einer genialen Erfindung, wenn da nicht die leeren Versprechungen gewesen wären.
Höhle der Löwen
Die größte Aufmerksamkeit erhielt ProtectPax wohl durch die Fernsehsendung Höhle der Löwen, in der es erstmals vorgestellt wurde, und prompt großen Anklang fand. Ralf Dümmel entschied sich dazu in ProtectPax zu investieren. Kurz darauf war der Displayschutz auch schon in diversen Geschäften zu haben. Aldi Süd, dm und Saturn warben intensiv mit dem Höhle der Löwen Produkt.
Der Ärger um ProtectPax
Alles begann mit einer guten Idee und einem Auftritt von Pascal Buchen und Anthony Filipiak in der VOX-Sendung Höhle der Löwen und endete in Enttäuschung und negativen Berichten über ProtectPax. Aber warum die ganze Aufregung? Auslöser waren Abmahnungen und einstweilige Verfügungen aufgrund von irreführenden Werbeaussagen wie 100% bruch- und kratzsicher und den sehr imposanten Hammertest. Das Produkt vermittle den Anschein von Unzerstörbarkeit, die – laut eigener Werbeaussage – sogar zu 100% eingehalten werden sollte. Dass ein Handy dem wiederholten Schlag eines Hammers früher oder später nicht mehr standhält, das dürfte allen klar sein. Blöd nur, wenn man aber genau das verspricht! Durch unglücklich gewählte Werbesprüche hat sich ProtectPax die Schlinge selbst um den Hals gelegt.
Abmahnungen und Unterlassungserklärung
Die Abmahnungen ließen nicht lange auf sich warten, und eine Unterlassungserklärung musste unterschieben werden, die es untersagt mit bestimmten Werbeaussagen und Abbildungen ProtectPax zu vertreiben.
Rückrufaktion und Verkaufsstops
Durch die rechtlichen Probleme und Ungereimtheiten entschlossen sich Händler ProtectPax aus dem Sortiment zu nehmen, um nicht selbst Schwierigkeiten zu bekommen. Aldi Süd äußerte sich so: „Es ist zutreffend, dass wir den Verkauf des Artikels ‚ProtectPax‘ am gestrigen Nachmittag eingestellt haben. Grund hierfür sind unter anderem rechtliche Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Angebot des Artikels. Wir bitten um Verständnis, dass wir insoweit keine näheren Angaben machen können.“
(Quelle: https://www.rundschau-online.de/28597678 ©2018)
Wie wird ProtectPax angewendet?
Die Anwendung von ProtectPax gestaltet sich recht leicht. Eine Anleitung liegt den Produkten von ProtectPax standardmäßig mit bei. Man wendet es in 3 Schritten an, die auch jeweils innerhalb der Verpackung als solche nummeriert sind:
Schritt 1:
Reinige die zu versiegelnde Fläche mit dem beiliegenden Reinigungstuch.
Schritt 2:
Öffne nun die Ampulle und verteile den Inhalt auf dem Display.
Schritt 3:
Verteile den Inhalt der Ampulle mit dem Trockentuch möglichst gleichmäßig. Lasse das Display dann trocknen. Anschließend polierst Du das Display mit dem beiliegenden Mikrofasertuch.
ProtectPax wieder entfernen
Da es sich bei bei dem Schutz nicht um die klassische Displayfolie handelt, die Du einfach abziehen kannst, sondern um eine zusätzliche Schicht, die sich auf Dein Display legt, ist ein kurzfristiges Entfernen eher schwierig. Die Schicht trägt sich je nach Stärke des Abriebs nach und nach ab. Aber da ProtectPax und vergleichbare Produkte vollständig rückstandslos auf Deinem Display trocknen, dürfte dich der flüssige Displayschutz nicht weiter stören, auch wenn dir das Produkt nicht gefällt. Du kannst auf das mit ProtectPax behandelte Display wie gewohnt Folien oder Panzerglas anbringen.
ProtectPax und ProtectPax 2.0 Test und Erfahrungen
Im Netz sind die Erfahrungsberichte und Bewertungen des Produkts sehr zwiegespalten. Einige sind begeistert, wie ProtectPax ihre Smartphones beim Alltagsgebrauch schützt, viele erzürnt, dass das Handy nach der Behandlung mit der Versiegelung einem Hammerschlag nicht standhält. Dass der Schlag mit dem Hammer wohl nur zur Veranschaulichung des Schutzes von ProtectPax dienen sollte, ist wohl einigen nicht ganz bewusst. Auf der anderen Seite sollte man sich natürlich auch nicht wundern, wenn man mit Werbeaussagen wie 100% bruchsicher den Markt flutet, dass solche Beschwerden auftauchen.
Fakt ist, durch zu viele übertriebene Versprechungen wurde ein an sich gutes Produkt an den falschen Maßstäben gemessen. Daher auch der Aufschrei der Käufer. Die Hersteller haben jetzt sowohl seine Werbeaussagen, als auch seine Verpackung angepasst. Das Produkt ist dasselbe. Um die Qualität des Produkts ging es bei den Verkaufsstops schließlich auch gar nicht, sondern lediglich um die irreführenden Werbeversprechen. Daraufhin änderte der Hersteller die Werbeaussagen und die Verpackung des Produkts. Mittlerweile ist ProtectPax 2.0 erschienen. Es wirbt mit einer verbesserten Formel. In wieweit, oder ob es sich überhaupt zu dem normalen ProtectPax in irgendeiner Weise unterscheidet, können wir Dir leider nicht sagen.
Alternative zu ProtectPax
Ein Hersteller, der uns bei unserer Recherche ins Auge gefallen ist, ist DiamondProtect. Sie bieten nicht nur eine Versiegelung für Dein Handy-Display an, sondern schützen rundum Deine liebsten Gegenstände, wie Brille, Auto und Kleidung. Ihre Versiegelung für das Smartphone wird hoch gelobt und ist ein echter Verkaufsschlager. Für nur 14,95€ erhältst Du Dein DiamondProtect Smartphone-Versiegelung, die nicht nur Dein Display resistenter und härter gegen Kratz- und Gebrauchsspuren macht, sondern Flüssigkeiten von der Oberfläche abperlen lässt. Außerdem ist dein Smartphone fortan mit weniger Fingerabdrücken bedeckt und die Reinigung vereinfacht. Eine antibakterielle Wirkung zeigt die Versiegelung auch, da durch das Flüssigglas und die Glättung der Oberfläche Viren und Bakterien weniger hartnäckig haften bleiben können. Und das alles Made in Germany. Welche Vorteile der flüssige Displayschutz bietet, haben wir Dir hier zusammengefasst:
- Display ist härter und resistenter
- Schutz bei Spritzwasser
- Für alle Handy-Modelle
- Keine Luftbläschen
- Vollkommen unsichtbar
- Einfache Reinigung
- Antibakterielle Wirkung
ProtectPax kaufen – bei dm, Rossmann, Amazon & Co.
Beim Kauf musst Du zwischen ProtectPax und ProtectPax 2.0 unterscheiden. Wo es die erste Version schon ab 12,99€ gibt, kostet das Update 2.0 mit verbesserter Formel ab 19,99€. Dabei unterscheiden sich die Amazon-Preise nicht von denen auf der Herstellerseite. Einige Zeit lang gab es den Displayschutz auch bei dm, Rossmann, Aldi, Saturn und Co. zu kaufen, da sucht man ihn jetzt vergeblich.
Fazit – lohnt sich der Kauf?
Durch den negativen Medientrubel sind ProtectPax und viele Mitbewerber ziemlich in Verruf gekommen. Ob Kunden ein weiteres Mal in die Marke ProtectPax Vertrauen setzten werden ist fraglich. Dennoch muss man sagen, dass sich die Marke allein durch falsche Werbeaussagen ins eigene Fleisch geschnitten hat, und nicht grundsätzlich, weil es ein schlechtes Produkt ist. Ich halte von Flüssigversiegelungen eine Menge, weil ich Klebe- oder auch Glasfolien nie gerade aufgeklebt kriege, außerdem stören mich die Luftbläschen und Staubkörner, die ich nie ganz wegbekommen.