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Wespen sind im Spätsommer allgegenwärtig und können schnell zur Plage werden. Besonders aggressiv wirken sie, wenn sie uns am Esstisch stören oder ihre Nester in unmittelbarer Nähe entdeckt werden. Doch wie geht man mit den kleinen Brummern richtig um? Ein unabhängiger Test liefert wertvolle Tipps – von der Wespenvertreibung bis zur fachgerechten Umsiedlung.
Warum sind Wespen im Spätsommer aggressiver?
Der Stadtimker Victor Hernandez erklärt: Ab August nimmt das natürliche Futterangebot für Wespen ab. Während sie im Frühjahr und Sommer genug Nektar und Futtersäfte finden, müssen sie im Spätsommer Alternativen suchen. Das macht sie besonders hartnäckig – etwa bei Fleisch oder süßen Speisen.
Zudem sind Wespen echte Proteinjäger: „Manchmal sieht man sie an einem Stück Wurst knabbern. Das Protein ist für sie überlebenswichtig,“ so Hernandez.
Gefahr durch Wespenstiche: Wann muss ich zum Arzt?
Ein Wespenstich ist schmerzhaft, aber nicht immer gefährlich. Kleine Schwellungen lassen sich mit Kälte oder Hitze behandeln. Kritisch wird es, wenn Symptome wie starke Schwellungen, Atemnot oder Kreislaufprobleme auftreten. In solchen Fällen ist es wichtig, sofort den Rettungsdienst zu rufen.
Pusten, um Wespen zu vertreiben, ist keine gute Idee: Das Kohlendioxid in unserem Atem reizt sie zusätzlich und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Stiches.
Wie kann ich Wespen vertreiben?
Um Wespen vom Esstisch fernzuhalten, gibt es einfache Tricks:
- Sprühnebel: Dieser wird von Wespen als Regen wahrgenommen und sorgt dafür, dass sie zurück ins Nest fliegen.
- Ruhe bewahren: Wildes Herumschlagen macht Wespen aggressiver.
- Süße Ablenkungen: Eine Schale mit überreifem Obst in sicherer Entfernung lenkt die Tiere von Ihrem Essen ab.
Wespen sind wichtig für das Ökosystem
Auch wenn sie nerven: Wespen sind unverzichtbar für die Natur. Sie vertilgen bis zu 1,5 Kilo Mücken und andere Insekten pro Nest und halten das Ökosystem im Gleichgewicht. Zudem tragen sie, wenn auch weniger effektiv als Bienen, zur Bestäubung bei. Hernandez beschreibt sie als „Naturpolizei“, die Kadaver und Schädlinge beseitigt.
Was tun bei einem Wespennest?
Wespen stehen in Deutschland unter Naturschutz. Nester dürfen weder beschädigt noch zerstört werden – Verstöße können mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Bei Gefahr, etwa durch ein Nest in der Nähe von spielenden Kindern, sollte ein Fachmann beauftragt werden.
Der Experte zeigt: Eine Umsiedlung ist oft die beste Lösung. Die Wespen werden eingefangen und an einen mindestens drei Kilometer entfernten Standort, etwa in einem Wald, freigelassen. So bleiben die Insekten erhalten, ohne Menschen zu gefährden.
Erste Hilfe bei Wespenstichen
Für den Notfall gibt es einfache Maßnahmen:
- Kühlen: Kalte Kompressen oder Eis lindern den Schmerz und reduzieren die Schwellung.
- Hitzestift: Direkt nach dem Stich kann ein Hitzestift das Gift neutralisieren.
- Notruf bei schweren Reaktionen: Bei Symptomen wie Atemnot sofort die 112 wählen.
Fazit: Koexistenz statt Panik
Wespen können lästig sein, sind aber auch wertvolle Helfer in der Natur. Mit einfachen Tricks lassen sie sich vertreiben, ohne dass es zu Konflikten kommt. Bei einem Wespennest in der Nähe ist der Experte die beste Lösung – denn Umsiedeln ist nicht nur sicher, sondern auch naturschonend.