Maggi-Diät: 4 Wochen Fertigprodukte im Selbstversuch

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Maggi-Produkte wie Fix-Tüten, Maggi-Würze, Brühpulver und Dosenravioli sind seit Generationen feste Bestandteile vieler deutscher Haushalte. Die Marke, die ihren Ursprung in Singen hat, ist international bekannt. Doch wie gesund sind diese Fertigprodukte wirklich? Das wollte der Reporter Julian Gräfe in einem vierwöchigen Selbstexperiment herausfinden. Dabei ernährte er sich ausschließlich von Maggi-Produkten. Was dieser Versuch mit seinem Körper gemacht hat, welche Vor- und Nachteile Fertigprodukte bieten und welche Marketingstrategien dahinterstecken – hier sind die Ergebnisse.

Der Selbstversuch: Eine ernährungsmedizinische Herausforderung

Julian Gräfe startete sein Experiment mit einer umfassenden medizinischen Untersuchung. Der Ernährungsmediziner Matthias Riedl maß Julians Bauchumfang, Gewicht sowie den Fett- und Muskelanteil seines Körpers. Ziel war es, die Veränderungen durch die ausschließliche Maggi-Ernährung zu dokumentieren.

Bereits vor Beginn zeigte sich Riedl skeptisch: „Diese Art der Ernährung liefert nicht, was der Körper braucht. Sie grenzt an Körperverletzung.“

Alltagstest: Zeit und Geld sparen mit Maggi?

Maggi wirbt mit schneller Zubereitung und günstigen Preisen. Doch wie schneidet die Marke im Vergleich zur Konkurrenz ab?

Preisvergleich: Suppenbrühe, Bratensauce und Fix-Tüten von Maggi wurden mit Produkten von Knorr und Aldi verglichen. Fazit: Aldi-Produkte kosten weniger als die Hälfte der Markenartikel. Knorr ist günstiger als Maggi, jedoch unterscheiden sich die Preise meist nur um wenige Cent.

Zeitvergleich: In einem Kochduell trat Profi-Koch Jörg Ilzhöfer gegen Maggi- und Knorr-Produkte an. Ergebnis: Fix-Produkte sind schneller, jedoch nicht immer geschmacklich überlegen. Die frische Zubereitung überzeugte durch bessere Konsistenz und Geschmack, war jedoch zeitaufwendiger.

Geschmack und Inhalt: Die Ravioli-Debatte

Besonders beliebt sind Maggi-Dosenravioli, ein Klassiker auf Festivals. Doch was steckt wirklich in der Dose? Im Geschmackstest gewann Maggi gegen Konkurrenzprodukte von Aldi, Edeka und der Biomarke „Ökoland“. Doch die Inhaltsstoffe sorgten für Ernüchterung:

  • Fleischgehalt: Maggi-Ravioli enthalten lediglich 1,1 Prozent Schweinefleisch. Der Rest der Füllung besteht aus Paniermehl, Gewürzen und Geschmacksverstärkern. Die Füllung sei näher an einem veganen Produkt als an einem Fleischgericht, so Lebensmitteltechniker Stephan Lück.

Gesundheitscheck: Auswirkungen auf den Körper

Nach vier Wochen war das Ergebnis des Selbstversuchs eindeutig:

  • Julian nahm 2,4 Kilogramm ab, jedoch nicht durch gesunde Gewichtsreduktion. Laut Riedl handelt es sich um eine Mangeldiät, die Muskelmasse abbaut.
  • Blutwerte wie Eisen und Vitamin B1 waren stark gesunken. Das fehlende Eiweiß, Gemüse und gesunde Fette in den Maggi-Produkten führten zu ständigem Hunger und einem pelzigen Gefühl auf der Zunge.

Marketingstrategien und Nachhaltigkeit: Mehr Schein als Sein?

Maggi wirbt mit Begriffen wie „natürlich“, doch viele Produkte enthalten weiterhin geschmacksverstärkende Zutaten wie Hefeextrakt und Würze. Trotz Nachhaltigkeitsinitiativen wie „regenerative Landwirtschaft“ und der Verarbeitung „geretteter Kartoffeln“ gibt es Kritik:

  • Der Begriff „regenerative Landwirtschaft“ ist nicht rechtlich geschützt.
  • „Gerettetes“ Gemüse macht oft nur einen Bruchteil der Zutaten aus.

Fazit

Maggi-Produkte überzeugen durch Geschmack und Nostalgie, sind jedoch keine Grundlage für eine gesunde Ernährung. Wer sparen möchte, findet günstigere Alternativen. Nachhaltigkeitsinitiativen sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch es bleibt Luft nach oben. Für den gelegentlichen Genuss eignen sich Maggi-Produkte – für den täglichen Konsum jedoch nicht.