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Gardena, die Marke aus Ulm, gehört zu den bekanntesten Namen im Gartenbedarf. Vom Rasenmäher bis zum Viereckregner, Gardena-Produkte sind in unzähligen Haushalten zu finden. Doch hält der deutsche Marktführer auch, was er verspricht? In einem umfassenden Test wurde die Qualität, Nachhaltigkeit und Fairness des Unternehmens genauer untersucht.
Qualität: Stärken und Schwächen
Der Rasensprenger-Wettbewerb
Gardena überzeugte mit seinem Viereckregner AquaZoom L:
- Reichweite: Mit 14,10 Metern lag der AquaZoom deutlich vor der Konkurrenz.
- Langlebigkeit: Der Sprenger hielt hohen Wasserdruck stand, anders als das Modell von Grüntek, das bei 7,5 Bar platzte.
- Gleichmäßigkeit: Das Sprühbild war sauber und präzise.
Fazit: In dieser Kategorie spielt Gardena seine Stärke aus und sichert sich den ersten Platz.
Heckenscheren und Akku-Rasenmäher
- Akku-Heckenscheren: Während Gardena in der Handhabung und Verarbeitung punkten konnte, enttäuschte die Akkuleistung. Nach 43 Minuten gab die Heckenschere auf, deutlich vor Modellen der Konkurrenz.
- Akku-Rasenmäher: Der Gardena-Mäher schnitt weniger überzeugend ab. Die Schnittleistung war ungleichmäßig, das Messer nach nur 120 Quadratmetern stumpf.
Fazit: Bei akkubetriebenen Geräten hat Gardena Aufholbedarf, besonders in Bezug auf die Akkulaufzeit und Schnittqualität.
Gartenwerkzeuge
Gardena-Gartengeräte wie Rechen oder Grubber wurden ebenfalls unter die Lupe genommen. Ältere Modelle beeindruckten durch ihre Langlebigkeit – viele davon sind nach 25 Jahren noch einwandfrei nutzbar. Allerdings zeigten neue Rechen Schwächen bei der Belastbarkeit. Die Zinken verbogen sich bereits bei 159 Newton.
Fazit: Langlebigkeit ist ein Pluspunkt bei älteren Produkten. Neuere Modelle zeigen jedoch Schwächen bei der Stabilität.
Nachhaltigkeit: Versprechen und Realität
Gardena betont seine umweltfreundlichen Ansätze, doch nicht alles hält der Prüfung stand:
- Holzherkunft: Eine Isotopenanalyse zeigte, dass bei einem getesteten Produkt das FSC-Siegel nicht korrekt war. Statt aus den USA stammte das Holz aus der russisch-chinesischen Grenzregion – möglicherweise illegal.
- Kunststoffe: In Tests fanden sich keine Schadstoffe wie Phthalate oder Blei in den Materialien, was positiv bewertet wurde.
- Verpackungen: Gardena plant den Umstieg auf kunststofffreie Verpackungen, was ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Fazit: Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen von Gardena, jedoch besteht bei der Kontrolle von Zulieferern noch Verbesserungsbedarf.
Fairness und Mitarbeiterzufriedenheit
Gardena erhielt positive Bewertungen in Bezug auf die Arbeitsbedingungen:
- Gehälter und Benefits: Mitarbeiter sind überwiegend zufrieden. Während der Coronakrise wurde niemand in Kurzarbeit geschickt, und es gab Sonderzahlungen.
- Steuerpolitik: Allerdings fiel auf, dass das Unternehmen Zinszahlungen an eine Tochtergesellschaft in Irland leistet, was als Steuerersparnis in einem Graubereich gilt. Obwohl dies legal ist, wirft es Fragen zur Unternehmensethik auf.
Fazit: Mitarbeiter profitieren von guten Arbeitsbedingungen, doch die Steuerstrategie des Unternehmens könnte das positive Image beeinträchtigen.
Das Gardena-Image: Vertrauen als Markenkern
Gardena hat eine starke Markenbindung aufgebaut, die sich in den Verkaufszahlen widerspiegelt. Kunden vertrauen auf die Qualität und Langlebigkeit der Produkte. Ein Blindtest mit Gartenscheren zeigte jedoch, dass No-Name-Produkte ähnlich gut abschneiden können – wenn die Marke unsichtbar bleibt.
Fazit: Gardena punktet vor allem durch sein Image. Die Marke steht seit Jahrzehnten für Qualität, was bei Kunden Vertrauen schafft.
Gesamtergebnis
Gardena bleibt eine der führenden Marken im Gartenbereich und überzeugt in vielen Kategorien. Besonders klassische Geräte wie der Rasensprenger zeigen Spitzenleistungen. Dennoch gibt es Nachholbedarf:
- Akkubetriebene Produkte könnten in Leistung und Laufzeit verbessert werden.
- Die Kontrolle der Holzherkunft muss strenger erfolgen, um Vertrauen in die Nachhaltigkeitsversprechen zu gewährleisten.
Gardena bleibt eine gute Wahl für Hobbygärtner – mit einem Auge auf die Weiterentwicklung der Qualität und nachhaltiger Prozesse.