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Von teurem Eistee bis zur Tiefkühlpizza: Influencer-Produkte erobern die Supermarktregale. Doch wer steckt eigentlich hinter diesen Produkten, und lohnt sich der Hype wirklich? Ein Überblick, basierend auf der Recherche von „buy better“.
Influencer-Produkte: Ein neues Verkaufsphänomen?
Ob Gönrgy von MontanaBlack, BraTee von Capital Bra oder Happy Chips von Knossi – die Supermarktregale und Kioske quellen mittlerweile über von Produkten mit den Namen und Gesichtern bekannter Influencer. Nicht nur in Deutschland, sondern auch international setzen Creator auf ihre eigenen Lebensmittelmarken. Beispiele wie Feastablesvon MrBeast oder der Prime-Energydrink von Logan Paul und KSI machen es vor: Influencer-Produkte sind Big Business.
Doch was macht diesen Markt so lukrativ, und wie viel steckt tatsächlich von den Influencern selbst in ihren Produkten?
Wer stellt die Influencer-Produkte her?
Ein weit verbreiteter Mythos: Influencer produzieren ihre Lebensmittel selbst oder sind maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Tatsächlich übernimmt die Lebensmittelindustrie den Großteil der Arbeit – und zwar meist bekannte Konzerne. Hier ein paar prominente Beispiele:
- Gönrgy von MontanaBlack wird vom österreichischen Unternehmen Spitz produziert, das auch für Eigenmarken großer Supermärkte wie Spar bekannt ist.
- BraTee von Capital Bra stammt von der Firma Pfanner, die normalerweise für ihre klassischen Tetra-Pak-Eistees bekannt ist.
- Gangstarella-Pizza von Capital Bra kommt von Freiberger, dem größten Tiefkühlpizza-Hersteller Europas. Übrigens: Die Rewe-Eigenmarke stammt aus der gleichen Produktion, ist aber günstiger.
- DirTea von Shirin David wird von Krombacher produziert, die neben Bier auch alkoholfreie Getränke herstellen.
Das zeigt: Viele Influencer-Produkte sind Standardprodukte, die für die Influencer leicht angepasst und mit auffälligem Branding versehen werden.
Warum Influencer auf eigene Marken setzen
Für Influencer liegt der Vorteil auf der Hand: Wer Werbung für andere Marken macht, verdient zwar kurzfristig Geld, hat aber keine Kontrolle über das Produkt. Mit einer eigenen Marke verdienen sie nicht nur pro verkaufter Einheit, sondern präsentieren sich authentisch und „nah“ bei ihrer Community. Genau das sorgt oft für Erfolg, denn ihre Fans vertrauen ihnen.
Ein Influencer bringt das in der „buy better“-Recherche treffend auf den Punkt:
„Das eigene Produkt zu haben, was langfristig selbstständig fliegen kann, ist ein Traum.“
Gleichzeitig zeigt der Markt, wie dynamisch das Geschäft ist: Was heute ein Hype ist, kann morgen schon wieder aus den Regalen verschwunden sein. Beispiele dafür sind der Engie-Energydrink von Aldi, der 2021 trotz massiver TikTok-Werbung floppte.
Der Preis: Was kosten die Influencer-Produkte wirklich?
Ein Blick auf die Preisgestaltung zeigt: Influencer-Produkte sind oft teurer als vergleichbare Produkte der Konkurrenz. Zum Beispiel:
- Die Gangstarella-Pizza kostet etwa 50 Cent mehr als die Rewe-Eigenmarke vom gleichen Hersteller.
- Montes Gönrgy kostet pro Liter fast 3 Euro, während Prime von Logan Paul und KSI sogar noch teurer ist.
Warum wir trotzdem bereit sind, mehr zu zahlen? Es ist das „Gefühl“, das wir kaufen. Die Verbindung zu einem Idol oder einem vertrauten Gesicht aus Social Media gibt vielen Fans das Gefühl, den Influencer zu unterstützen.
Was bleibt am Ende?
Der Markt für Influencer-Produkte zeigt, wie eng Social Media und Konsum inzwischen verknüpft sind. Es ist ein lukratives Geschäft, bei dem Industrie und Influencer profitieren. Doch letztendlich entscheidet die Qualität darüber, ob ein Produkt langfristig erfolgreich bleibt.
Der große Test von „buy better“ zeigt: Nicht alle Influencer-Produkte halten, was sie versprechen. Viele werden nur einmal gekauft und dann nie wieder. Denn nur Reichweite reicht nicht aus – Geschmack und Preis müssen stimmen.
Fazit: Hype oder echte Innovation?
Ob es die Influencer-Chips, der Energydrink oder die Tiefkühlpizza sind – viele Produkte stehen vor allem für eins: Marketingpower. Doch am Ende liegt die Entscheidung bei den Konsumenten. Wie Aldi bereits zum Scheitern von Engiesagte:
„Nur weil man eine Followerschaft hat, heißt das nicht automatisch, dass man erfolgreich ist. Was nicht schmeckt, wird nicht verkauft.“
Letztlich bleibt die Frage: Greifen Sie beim nächsten Einkauf zu Influencer-Produkten oder setzen Sie lieber auf bewährte Marken?