Kaffee ist für viele von uns ein unverzichtbarer Teil des Alltags. Ob am Morgen zur Stärkung oder als Genussmoment zwischendurch – der frisch gebrühte Kaffee erfreut sich großer Beliebtheit. Doch was viele nicht wissen: Die Geräte, die uns diesen Genuss ermöglichen, können auch ein großes Gesundheitsrisiko darstellen. Ein aktueller Test hat erschreckende Ergebnisse über die Hygienezustände in Kaffee-Vollautomaten zutage gefördert.
Der Test: Schmutz und Schimmel im Inneren
Die Untersuchung startete in Mainz-Laubenheim, wo das SWR-Team verschiedene Kaffee-Vollautomaten auf ihre Keimbelastung hin überprüfte. Die Ergebnisse waren alarmierend: In vielen Maschinen fanden sich hohe Konzentrationen an Bakterien und Schimmel. Ein entscheidender Punkt war die Brüheinheit, das Herzstück der Maschinen. Diese kann bei vielen Modellen herausgenommen und gereinigt werden, doch nicht alle Nutzer kümmern sich ausreichend um die Hygiene.
Ein Experte für die Wartung von Kaffeeautomaten, Tobias Stammer, berichtet von seiner täglichen Erfahrung mit stark verschmutzten Geräten. Bei seiner Arbeit entdeckte er nicht nur Schimmel, sondern auch unappetitliche Überraschungen wie kleine Tierchen und Kakerlaken, die in den Maschinen leben können. Diese Funde sind nicht nur ekelhaft, sondern auch potenziell gesundheitsschädlich.
Der Labor-Test: Besorgniserregende Ergebnisse
Im Labor wurden die Proben auf Bakterien, Hefen und Schimmel untersucht. Neun der zwölf getesteten Maschinen wiesen teilweise hohe Belastungen auf. Besonders alarmierend war die Entdeckung von bis zu 73 Millionen Bakterien pro Milliliter in einer Maschine. Ein spezifisches Bakterium, Pseudomonas aeruginosa, wurde ebenfalls gefunden – ein bekanntes Gesundheitsrisiko, das vor allem in Krankenhausumgebungen gefürchtet wird.
Sogar im frisch gebrühten Kaffee konnten Bakterien nachgewiesen werden, was durch die hohe Temperatur beim Brühen normalerweise nicht zu erwarten wäre. Dies wirft Fragen zur tatsächlichen Hygiene von Kaffee-Vollautomaten auf.
Empfehlungen für Verbraucher
Hersteller wie Delonghi und Miele empfehlen eine regelmäßige Reinigung der Brühgruppe, wobei Delonghi eine monatliche, idealerweise sogar wöchentliche Reinigung anrät. Wichtig ist auch, das Wasser täglich zu wechseln, um Bakterienwachstum zu verhindern. Die Verantwortung für die Sauberkeit der Maschinen liegt letztlich beim Verbraucher – und viele tun dies offenbar nicht ausreichend.
Fazit: Sauberkeit ist das A und O
Die Erkenntnisse aus diesem Test sind ein Weckruf für alle Kaffeeliebhaber. Eine regelmäßige und gründliche Reinigung ist unerlässlich, um gesundheitsgefährdende Keime und Schimmel in den eigenen vier Wänden zu vermeiden. Die gute Nachricht: Wer sich an die Empfehlungen der Hersteller hält, kann das Risiko deutlich minimieren.