Deko-Abzocke: Betroffene wehren sich gegen skrupellose Praktiken

In einem aufsehenerregenden Testbericht von ARD und ZDF wird das Vorgehen des Unternehmens Lana Green und seines Vertreters Boris R. beleuchtet. Betroffene Ladenbesitzer berichten von massiven Problemen mit überteuerten Dekoartikeln aus Filz, die ihnen als hochwertig und handgefertigt angepriesen wurden. Doch die Realität sieht anders aus, und viele Geschädigte sind entschlossen, sich gegen diese Machenschaften zu wehren.

Die Geschichte von Daniela Fischbeck

Daniela Fischbeck, eine Geschäftsfrau aus Isny, erlebte die dreiste Masche am eigenen Leib. Am Morgen eines gewöhnlichen Geschäftstags betrat ein unangemeldeter Vertreter von Lana Green ihren Laden und präsentierte ein Sortiment an Filzprodukten. Die Dekoartikel schienen perfekt für das bevorstehende Osterfest, und so bestellte sie zunächst sechs Eierwärmer zu einem Preis von 6,95 Euro pro Stück.

Was als kleiner Auftrag gedacht war, endete jedoch in einem Alptraum: Statt der bestellten 36 Eierwärmer erhielt sie eine Rechnung über fast 1.570 Euro – für 180 Eierwärmer. Ein schockierendes Beispiel für die fragwürdigen Geschäftspraktiken des Unternehmens. Auf ihre Stornierung kam keine Bestätigung, aber die Drohung mit juristischen Schritten.

Weitere Betroffene und ein Rechtsanwalt klärt auf

Diemut Mayer, eine weitere Ladenbesitzerin, erlebte ähnliche Probleme. Auch sie hatte mehr Artikel geliefert bekommen als bestellt, und die Rechnungen waren exorbitant hoch. Rechtsanwalt Benjamin Stillner erläutert die rechtlichen Hürden für die Geschädigten: „Die Unterschrift auf einem Vertrag hat vor Gericht ein hohes Gewicht, und die Betroffenen müssen beweisen, dass die Vereinbarung nicht so war, wie sie es verstanden haben.“ Dies gestaltet sich oft als äußerst schwierig.

Die Masche hinter den Filzprodukten

Die Recherchen zeigen, dass hinter den fragwürdigen Geschäftspraktiken ein Mann steht: Boris R., auch bekannt als „Filzsepp“. Trotz mehrerer Verurteilungen wegen Betrugs und einem bestehenden Gewerbeverbot, eröffnete er ein neues Geschäft und setzt seine Machenschaften fort. Die Qualität der angebotenen Filzprodukte wurde von Schneidermeisterin Birgit Reimann als mangelhaft eingestuft; viele Produkte wirken wie Massenware und sind nicht das, was sie zu sein scheinen.

Der Kampf um Gerechtigkeit

Daniela Fischbeck hat sich entschieden, gegen Lana Green zu kämpfen. Sie hat bereits über 1.000 Euro für Rechtsanwaltskosten ausgegeben und ist entschlossen, ihre Stimme gegen die betrügerischen Praktiken zu erheben. Ihr Ziel ist es, weitere Geschädigte zu schützen und darauf aufmerksam zu machen, dass solche Machenschaften nicht ungestraft bleiben dürfen.

Fazit

Dieser Fall ist nicht nur ein Beispiel für Betrug im Einzelhandel, sondern auch ein Aufruf zur Wachsamkeit für alle Unternehmer. Die Geschichten der Betroffenen zeigen, wie wichtig es ist, sich über die Geschäftspraktiken von Anbietern zu informieren und im Zweifel rechtliche Schritte in Erwägung zu ziehen.