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Amazon – der wohl bekannteste Online-Händler der Welt und für viele Deutsche der erste Anlaufpunkt, wenn es ums Einkaufen im Internet geht. Mit etwa 15 Millionen Aufrufen pro Tag allein in Deutschland verspricht der Online-Riese eine riesige Produktauswahl, günstige Preise und schnellen Service. Doch wie sieht es wirklich aus? Ein aktueller Test des Magazins Marktcheck nimmt den Giganten genau unter die Lupe.
Mythos günstige Preise – Wie billig ist Amazon wirklich?
Amazon wirbt offensiv mit niedrigen Preisen. Doch eine fünfwöchige Preisüberwachung von 816 Topsellern zeigt: Nur in 30 Prozent der Fälle bietet Amazon den günstigsten Preis. Zwei Drittel der besten Angebote finden sich über Vergleichsportale wie Idealo oder Google Shopping. Produkte wie ein Smartphone waren dort teilweise bis zu 25 Prozent preiswerter als bei Amazon. Besonders auffällig: Konkurrenzhändler wie Otto, Zalando oder Media Markt sind selten die billigsten Alternativen.
Amazon Basics – Günstig, aber wie gut?
Amazon verkauft unter der Eigenmarke „Amazon Basics“ viele Alltagsprodukte. Der Test umfasst einen Beutelstaubsauger (55,57 Euro) und eine Pfanne (22,71 Euro). Die Ergebnisse sind ernüchternd:
- Staubsauger: Im Vergleich mit Markenprodukten schnitt das Amazon-Modell deutlich schlechter ab. Es erreichte nur 73 Prozent Saugleistung und kippte im Praxistest ständig um.
- Pfanne: Die Amazon-Pfanne versagte bei der Wärmeverteilung und zeigte nach simulierten drei Jahren Gebrauch bereits deutliche Abnutzungsspuren.
Das Fazit der Experten: Die Qualität reicht nicht an die Konkurrenz heran.
Kundenfreundlichkeit – Wo Amazon punktet
Amazon gilt als besonders kundenfreundlich. Der Test zeigt: Kundenservice und Liefergeschwindigkeit sind stark, insbesondere für Prime-Mitglieder. Eine Hängematte wurde mit Prime in nur einem Tag geliefert, während andere Anbieter wie Otto und Kaufland drei Tage benötigten. Auch die problemlose Rückgabe defekter Artikel überzeugt. Hier zeigt Amazon, warum es so beliebt ist.
Nachhaltigkeit – Bemühungen mit Schattenseiten
Amazon bewirbt Nachhaltigkeit, etwa mit Elektrofahrzeugen zur Auslieferung. Doch ein verdeckter Greenpeace-Mitarbeiter fand heraus, dass weiterhin Neuware systematisch vernichtet wird, trotz gesetzlicher Verbote. Eine versteckte Kamera dokumentierte die Entsorgung von unverkauften Textilien und Elektronik. Das wirft ein dunkles Licht auf die Nachhaltigkeitsbemühungen des Konzerns.
Arbeitsbedingungen – Subunternehmer im Fokus
Viele Lieferungen werden über Subunternehmer abgewickelt. Die Erfahrungen der Fahrer sind gemischt. Ein rumänischer Fahrer berichtet von verspäteten Lohnzahlungen und unbezahlten Überstunden. Kritische Stimmen mahnen, dass Amazon trotz Subunternehmer-Modellen Verantwortung übernehmen muss.
Datenschutz – Amazon weiß alles
Amazon sammelt massenhaft Daten über seine Kunden. Ein Experiment zeigt: Seit 2005 speichert der Konzern jede Suchanfrage, jedes Telefonat mit dem Kundenservice und sogar Sehgewohnheiten auf der Streaming-Plattform. Datenschützer kritisieren diese Praktiken scharf.
Fazit – Licht und Schatten bei Amazon
Amazon bietet eine beeindruckende Plattform, die durch schnelle Lieferung und bequemen Service punktet. Doch der Test zeigt auch deutliche Schwächen: Höhere Preise, fragwürdige Produktqualität, bedenkliche Nachhaltigkeitspraktiken und problematische Arbeitsbedingungen werfen Fragen auf. Für Konsumenten bleibt es ratsam, Preise zu vergleichen und alternative Anbieter zu prüfen.
Das Video zum Test bietet weitere spannende Einblicke und zeigt die Ergebnisse in voller Länge. Werfen Sie einen Blick darauf und entscheiden Sie selbst, wie Sie den Online-Giganten einschätzen.